Neulich hatte ich mit einer Frau aus einem anderen Land ein Gespräch über das, was berufstätige Frauen leisten. Sie sagte, dass es in ihrem Land üblich sei, dass berufstätige Frauen und Mütter eine Haushaltshilfe hätten. Ich sagte ihr, dass wir in Deutschland alle so tun, als wäre es kein Problem alles zu schaffen und es eigentlich sogar wichtiger sei das Haus tipp topp in Schuss zu halten, als sich um die Kinder zu kümmern und dass mentale und körperliche Erschöpfung bis hin zu mentaler und körperlicher Erkrankung die Folge sei. Und dass es vor allem andere Frauen und Mütter seien, die so viel Druck machen und wenig Akzeptanz zeigen (dazu werden wir demnächst auch noch mal über Glaubenssätze sprechen)
Ich hab das mal für mich hochgerechnet. Ich arbeite in meinen beiden Jobs im Schnitt 6,5 Std./Tag, 6 Tage/Woche. Täglich gehen etwa 2,5 Stunden für Essen (zubereiten & einnehmen), 1 Std. bis die Kinder schlafen, 1 Std. verschiedene Termine, 7 Std. Schlaf, 45 Minuten eigene Körperhygiene und 5 Tage/Woche 2 Std. für Schule und KiGa drauf. Es bleiben 3,75 Stunden übrig für Spiel, Bewegung, Bedürfnisse erfüllen Kinder, Zeit für Pausen oder eigene Hobbys, einkaufen, Wäsche und Haushalt. Bleibt wohl irgendwas auf der Strecke, wenn keine adäquate Unterstützung da ist. Und wir reden von guten Tagen ohne Überstunden, Wutanfällen, Müdigkeit oder Krankheit, Besuche von Kinderfreundinnen etc. (Angaben variieren natürlich)
Reminder: am Tisch sitzen und mit der Familie essen ist keine Pause und Schlaf kein mental Health Plus, sondern ein wichtiges Grundbedürfnis zur Gesunderhaltung. Besser 8, als 7 Stunden.
So und jetzt interessiert mich deine Meinung dazu 😊 wie ergeht es dir mit dem Wunsch alles schaffen zu wollen? Und Hand aufs Herz: verurteilst du andere für Chaos in der Wohnung?
Wenn du deiner Überforderung, deinem Perfektionismus oder deiner Meinung über andere an den Kragen möchtest, dann melde dich gerne per eMail bei mir.
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