Hast du schon mal von Glaubenssätzen oder inneren Antreibern gehört? Grob gesagt ist das der Begriff für unsere Sozialisation. Privat wie gesellschaftlich.
Glaubenssätze sind der Teil eines Prozesses, der für die Bewertung zuständig ist. Sowohl bei Ereignissen, als auch im sozialen Kontext. Glaubenssätze sind unser innerer Kompass. Unsere Orientierungshilfe mit der wir Ereignisse, Handlungen, Gespräche, Interaktionen etc. wahrnehmen und bewerten.
Glaubenssätze entstehen durch Erfahrungen, aber auch durch Meinungen und Werte anderer und werden im Unterbewusstsein verankert. Dieses holt sie besonders in Stresssituatonen wieder hervor, aber auch im Alltag können Glaubenssätze dein Handeln bestimmen. Positiv wie negativ.
Da euch die Beispiele mit dem Haushalt so gut gefallen, hier ein weiteres Haushaltsbeispiel:
"Ordnung ist das halbe Leben."
Kennt ihr, oder? Vermutlich als Kind häufig gehört, denn das ist ein Glaubenssatz einer ganzen Generation. Der Generation, die nach Schutt und Asche wieder Ordnung und Struktur ins Leben bringen musste, um wieder auf die Füße zu kommen und nach vorn zu schauen.
Ordnung zu schaffen kann gut und befreiend sein. Wird es zu einem negativen Glaubenssatz, kann der dich sehr unter Druck setzen. Alles in deinem Kopf dreht sich ums Ordnung schaffen, darum den Haushalt immer tippi toppi zu haben, morgens schon frühs zu putzen und abends spät noch aufzuräumen, obwohl du schon erschöpft bist. Möglicherweise dürfen deine Kinder kein Spielzeug ausräumen oder nur wenig oder nur in ihrem Zimmer spielen, dürfen sich nicht bekleckern oder im Matsch spielen.
Im schlimmsten Fall machst du deinen Wert als Mutter oder Frau davon abhängig wie ordentlich dein Haus ist. Oder aber du definierst den Wert anderer Frauen, darüber wie deren Ordnung ist und da dein Maßstab ja schon eher angeknackst ist, können sie dem meist nicht gerecht werden.
Das gemeine an der Sache ist, dass dies alles über unser Unterbewusstsein läuft und wir vielleicht gar nicht merken wie viele negative Komponenten in diesem Glaubenssatz stecken und wie stark er in dein Leben eingreift. Um ihn zu erkennen und zu bearbeiten ist das Bewusstsein von Nöten und der bewusste Umgang mit dem Glaubenssatz. Eine Umprogrammierung des Unterbewusstseins sozusagen.
Der oben genannte Glaubenssatz ist natürlich nur einer von vielen. Ich zum Beispiel hatte lange Zeit ein starkes Leistungsdenken verinnerlicht, sowie einen inneren Antreiber, der mir immer "schnell, schnell" zuruft. Häufig sind es Glaubenssätze, die wir von unseren Eltern übernehmen, die vielleicht schon von der Generation davor sind, mit der Eltern uns vielleicht auch bestärken wollten, die sich aber negativ ausgebildet haben. Glaubenssätze können aber auch von der Gesellschaft verursacht werden "Sei ein Mann!!" oder "Du bist doch kein Mädchen!" sind genauso häufig in unseren Köpfen wie "Über Geld redet man nicht" oder "Erwachsene entschuldigen sich nicht".
Wörter wie "nie" oder "immer" können ebenso Glaubenssätze auslösen wie, "Lass mich das mal lieber machen". "So wirst du nie lesen lernen" oder "Immer machst du das falsch".
Aber weißt du was? Glaubenssätze sind nur Glaubenssätze und keine Tatsachen.
Kennst du deine eigenen Glaubenssätze? Ich habe eine kleine Journaling Aufgabe zur Auseinandersetzung mit Glaubenssätzen. Falls du Interesse daran hast, melde dich gerne bei mir und ich sende sie dir zu.
Die Bearbeitung der eigenen Glaubenssätze ist ein Thema in meinen Coachings. Wenn du deine Glaubenssätze aufdecken und umprogrammieren möchtest, melde dich gerne bei mir.
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