
September! Ich liebe ihn. Gestern las ich irgendwo auf Instagram, dass der September der Januar des Herbstes ist. Die Zeit, in der wir reflektieren was bisher im Jahr geschehen ist und uns für den Rest des Jahres ausrichten. Eine Veränderung im Inneren, genauso wie draußen in der Natur. Bäume und Sträucher bündeln nochmal ihre Kräfte, um die letzten Früchte und Beeren reifen zu lassen. Andere Artgenossen stellen sich bereits auf die Pause ein. Ihre Blätter färben sich, fallen ab. Nachts ist es kühler, morgens tau auf den Wiesen. Die Bienen schwärmen später aus, müssen früher zurück im Stock sein. Blüten verwelken. Im Garten ist es ruhiger, als noch vor 4 Wochen.
Ach könnten wir uns doch ein Beispiel an der Natur nehmen. Ach würden wir uns doch ein Beispiel an ihr nehmen.
"Durch die Jahreszeiten werden wir regelmäßig daran erinnert, dass wir uns nicht die ganze Zeit antreiben müssen. Wir müssen die Dinge auch mal schleifen lassen. Jede Ausdehnung macht eine Schrumpfung erforderlich. Jede Anstrengung eine Ruhepause."
Beth Kempton
Der Umstieg von Sommer auf Herbst kostet auch uns nochmal viel Energie. Das Immunsystem bereitet sich auf die anstrengende Zeit vor, der Körper möchte gerne etwas mehr zur Ruhe kommen, nach Wanderungen, Terminen, Freude und kürzeren Nächten. Wir haben im Sommer viel geleistet. Die Sommerferien sind ein Teil davon, ebenso wie die Ausflüge, der Wechsel der Schulklasse oder Einschulung. Die Sommerzeit gibt uns Energie und wir haben sie genutzt.
Es ist an der Zeit gemächlicher zu werden, etwas mehr zur Ruhe zu kommen. Physisch. Und auch im Kopf. Weniger Gedanken, weniger Ansprüche. Welche Stellschrauben können wir drehen, um nicht immer nur Vollgas zu fahren? Natürlich wird unsere Arbeit nicht unbedingt weniger, aber können wir vielleicht andere Dinge verändern? Den Perfektionismus drosseln? Das Nachmittagsprogramm? Den Wunsch allen Trends und Taten hinterherzurennen? Können wir uns ein paar Tage mehr Schlaf gönnen? Oder eine Pause mehr? Wo ist eine Lücke, die ungefüllt bleiben kann und was passiert, wenn ich mal einen Termin absage? Nur für mich bin. Meine Gedanken schweifen lasse. Nur atme. Hintergrundbeschallung reduziere. Das Handy ausschalte. Meinen inneren Herbst zulasse.
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