In der Herbst/Winter Saison 22/23 war unsere Familie - wie so viele andere auch - geplagt von Viren und Infekten. Einer jagte den nächsten. Irgendwer aus der Familie war immer krank. Anhaltend von Anfang Oktober bis Ende März.
In diesem Jahr lege ich besonderes Augenmerk auf mein Immunsystem. Es ist sinnvoll schon im Spätsommer / zu Beginn des Herbstes damit anzufangen, denn der Wechsel von warm zu kalt, die Umstellung von weniger Sonne zu mehr Dunkelheit, all das fordert dem Immunsystem viel ab. Es hat viel mehr Arbeit als noch im Sommer. Das kostet Kraft und die muss ja von irgendwoher kommen.
Neben einer ausreichenden Zufuhr an Mineralien und Vitaminen, habe ich für mich drei Dinge verändert, die mein Immunsystem ganz gut gestärkt haben, denn während um mich herum schon viele wieder an Erkältung und anderen bösen ansteckenden Infekten leiden, halte ich mich bisher ganz gut.
Ernährung an den Herbst anpassen
Dass gesunde Ernährung gut fürs Immunsystem ist, wissen wir schon alle. Dass wir uns im Herbst / Winter anders ernähren sollten, als im Sommer, vielleicht noch nicht.
Im Herbst z.B. ist es sinnvoll eher geschmortes Gemüse zu essen, statt Rohkost. Eintöpfe sind gut, warmes Frühstück und überhaupt mehr warme Mahlzeiten als kalte. Warmes Essen wärmt den Körper und fordert das Immunsystem nicht so sehr. Warme Getränke wie Kräutertees auch.
Um das Immunsystem zu stärken ist es hilfreich im Herbst bestimmte Lebensmittel häufiger in den Speiseplan einzubauen. Wie z.B. Rettich, Fenchel, Linsen, Hafer, Ingwer oder Salbei. Saisonale Gemüsesorten sind besser, als Paprika aus Spanien.
Dieses Wissen geht zurück auf die Traditionelle Chinesische Medizin, die den Körper ganzheitlich betrachtet. Infos und Tipps dazu hole ich mir sehr gerne auf der Seite von Claudia Austerer, die unter anderem Dipl. Ernährungsberaterin nach TCM ist und viele alltagstaugliche Umsetzungsmöglichkeiten für den Einsatz der Ernährung nach TCM auf ihrem Instagramaccount teilt. Ich mag es, weil ihre Tipps Ideen sind und sich einfach integrieren lassen, ohne eine komplette Ernährungsumstellung anstreben zu müssen.
Ich habe z.B. das Frühstück von frischem Obst mit Granola auf Porridge mit geschmortem Obst mit Ingwer und Zimt umgestellt, achte darauf, dass wir vermehrt warme Getränke oder auch mal warmes, statt kaltes Wasser trinken und es gibt oft abends nochmal eine Suppe oder Eintopf, statt Butterbrot.
Bedürfnisse in Balance bringen
Aktuell sitze ich viel im Büro, wo die Heizung die Luft wärmt und austrocknet. Dort komme ich oft in einen Arbeitsflow, der mir die Hitze in den Kopf steigen lässt. Dazu noch einen Kaffee und nur wenige Zeit später habe ich gerötete Wangen und das Gefühl mein Kopf verbrennt.
Andererseits stehe ich draußen in der Kälte, um dort Tätigkeiten mit den Pferden nachzugehen. Kann ich jetzt schon eine Winterjacke tragen? Steht mir meine alte Mütze überhaupt noch? Meine Rücken wird kalt. Meine Füße auch.
Ich sitze am Laptop, stehe am Herd, sitze bei den Hausaufgaben, stehe beim Wäsche zusammen legen. Doch so richtige Bewegung habe ich keine.
Bevor nicht alles im Haushalt erledigt ist, kann ich keine Pause machen. Gleich kommen die Kinder nach Hause, vorher muss ich noch schnell die Waschmaschine anstellen, einen Kuchen backen und Klamotten fürs Schwimmbad rauslegen. Zeit, um aufs Klo zu gehen, habe ich keine. Für eine Pause schon gar nicht.
Das sind nur einige Beispiele von vielen aus meinem Alltag, wo ich möglicherweise meine Bedürfnisse und meine Körperwahrnehmung übergehe. Das versuche ich konsequent zu vermeiden.
Wird mir die Heizungsluft zu viel, gehe ich raus. 10 Minuten vor die Tür sind meist schon ausreichend. Dabei kann ich mich auch direkt ein bisschen bewegen. Hoch und runter hüpfen zum Beispiel, die Arme und Beine ausschütteln oder zurück im Haus einfach mal zu einem Lied abtanzen.
Ich ziehe so viel übereinander wie möglich. Scheue mich nicht, drei Bettdecken mit ins Bett zu nehmen und achte immer wieder darauf mich mit Tee oder Suppe aufzuwärmen.
Es kann gar nicht oft genug gesagt oder gehört werden: nimm dir Zeit für eine Pause!! Ohne geht nichts. Der Körper hat nur bedingt Energie und wenn die aufgebraucht ist, geht er an seine Reserven. Und dann ist keine Kraft mehr da, um das Immunsystem noch einigermaßen aufrecht zu erhalten. Es bricht zusammen und braucht sehr lange, bis es wieder zu Kräften kommt.
Was mir sehr gut hilft: einen guten Überblick über anstehende Aufgaben verschaffen. Abends schon die Termine und To Do's für den nächsten Tag runterschreiben. Was kann noch vorbereitet, was abgegeben werden? Pausen direkt mit in den Kalender eintragen, damit sie nicht vergessen werden. Es gilt nicht: erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Sondern: Akku auffüllen, bevor er komplett leer ist. Genau hinhören, in mich hinein horchen. Was ist tatsächlich das Bedürfnis hinter dem Symptom? Sind vielleicht nur drei tiefe Atemzüge notwendig oder doch ein Spaziergang? Tee oder Kaffee? Ein gutes Gespräch, eine Umarmung oder einfach nur ein Lieblingsduft?
Was ist dein Tipp, um Pausen besser einzuhalten? Kannst du deine eigenen Bedürfnisse gut wahrnehmen? Melde dich bei mir, wenn es dir schwerfällt, deine Bedürfnisse überhaupt zu spüren.
Individuelle Schlafhygiene mit ausreichend Schlaf
Wie gut hast du deinen Schlaf im Blick? Ist dir guter Schlaf wichtig?
Für mich war es jahrelang eher notwendiges Übel und ich habe liebend gerne darauf verzichtet, um z.B. morgens (bei anderen ist es vielleicht eher abends) noch etwas mehr Zeit für mich zu haben.
Die meisten von euch wissen ja, dass wir Mütter auch nachts schon mal etwas von unserer Schlafenszeit abgeben müssen (Durst, Pipi, Mama ich muss kotzen!! ... usw.) und sich diese dadurch sowieso schon reduziert. 6-7 Stunden sollten mindestens drin sein. Das ist natürlich unterschiedlich und manch eine braucht auch 8-9 Stunden, um das Immunsystem gesund zu erhalten. Ich achte darauf vom Einschlafen bis zum geplanten Aufwachen 8 Stunden zu haben, so dass ich letztendlich hoffentlich bei 7 rauskomme. Darunter merke ich spätestens am zweiten Tag Kopfschmerzen, ein leichtes Kratzen im Hals und das Übel nimmt seinen Lauf. Ich bereite in der Regel die Brotdosen und das Frühstück vor, so dass ich im Notfall morgens auch noch etwas Spielraum habe, wenn die Nacht mal nicht gut läuft.
Es ist natürlich nicht immer möglich, aber meistens haben wir ja doch mehr Spielraum, als wir uns eingestehen. Wenn ich zu wenig Schlaf erwische, dann schaue ich, dass ich mir ein Mittagsschläfchen einrichte (die Uhrzeit ist ja Piepegal). 20 Minuten sind eine gute Zeit. Eine 20-minütige Meditation hat einen sehr ähnlichen Effekt und ist damit eine adäquate Alternative. Wie gestaltest du deine Mittagspause an der Arbeit?
Meine Schlafroutine für einen gesunden Schlaf sieht wie folgt aus:
vor dem Einschlafen lesen. Kein Handy.
nicht immer, aber sehr gerne: Aromen (Duftkerze, Diffusor)
gutes Raumklima (wir nutzen regelmäßig die Luftreinigung mit einem Hyla)
Therapiedecke (hat sich in den letzten Wochen sehr bewährt)
Mineralsupplement (habe einen sehr hohen Muskeltonus, der meinem Gehirn sagt, dass sich mein Körper in dieser Muskelanspannung nicht in den Schlaf begeben kann. Die Mineralien helfen der Muskulatur zur Entspannung)
keinen Tee trinken! (finde Tee zum Einschlafen den fiesesten Tipp ever. Wisst ihr wie oft ich dann nachts pinkeln muss??!)
häufig (Dankbarkeits-)Tagebuch
wenn möglich kurze Yogaroutine (mag dieses Video gern) oder Shaktimatte
Meditation, die mich in den Schlaf begleitet (Calm App)
Wie sieht es bei dir aus? Kannst du gut einschlafen? Gut durchschlafen? Oder fällt es dir eher schwer? Wusstest du, dass du gegen nächtliches Gedankenkreiseln etwas tun kannst?
Welches ist deine liebste Schlafroutine? Dein liebstes Einschlafritual?
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