Auf meinem Blog Nannis Räuberleben, wo ich über Bücher und auch ein bisschen über das Leben mit der Räuberfamilie schreibe, gab es viele Jahre einen Monatsrückblick. Aus Zeitmangel ist der eingeschlafen, aber jetzt wieder zum Leben erweckt worden.
Ein Rückblick ist eine gute Möglichkeit der Reflektion. Ähnlich einem Tagebucheintrag, in dem wir uns gewisse Themen noch einmal durch den Kopf gehen lassen können. Die Reflektion kann dazu dienen den Fokus auf die positiven Dinge zu richten, aber auch um zu erkennen wo es hakt, wo wir uns eine Veränderung wünschen, wo vielleicht schon ein Prozess in Gang ist oder welche Verhaltensmuster immer wieder auftreten und uns als Anzeiger dienen.

Zeit nehmen und Verbundenheit schaffen
Der Oktober stand für mich ganz im Zeichen von Zeit. Zwei Wochen Herbstferien nutzten wir, um einfach mal Zeit miteinander zu verbringen. Ganz unaufgeregt mit Kuchen essen und Cocktails trinken mit Freunden (es gab keine Cocktails zum Kuchen...), gemeinsamen Erlebnissen wie Drachen steigen lassen, Lesenacht mit Camping auf dem Sofa, gemeinsamer Ausritt, Besuch im Wildpark, Nachtwanderung, spielen, basteln, vorlesen, lachen. Verbindung schaffen. Das war sehr schön und hat uns allen gut getan uns einander wieder mehr zuzuwenden. Verbundenheit ist ein dynamischer Zustand, an dem wir immer wieder arbeiten dürfen.

Ich habe mir aber auch bewusst Zeit für mich genommen. Alles etwas entschleunigt. Dinge getan, die mir gut tun und die ich gerne mache, um so wieder aufzutanken für die letzten Wochen des Jahres, in denen noch viel ansteht.
Eine Woche lang habe ich meine Handyzeit reduziert und komplett auf Social Media verzichtet. Das war toll. Ein wirklicher Zugewinn an Zeit und befreiend, weil ich nicht so häufig zwei Dinge gleichzeitig getan habe. Vor allem habe ich an Kreativität gewonnen. Dadurch, dass ich nicht ständig konsumiert habe, konnte ich meine eigene Kreativität viel besser ankurbeln, meine Gedanken konnten wieder freier arbeiten und es stellte sich wieder häufiger der Flow ein, der so wohltuend ist. Wie oft ich allerdings zum Handy gegriffen habe, um die App zu öffnen (hab es dann natürlich nicht getan), war schon erschreckend. Jetzt versuche ich ein gutes Mittelmaß zu finden, denn gerade Instagram ist für mich auch zu einem Medium geworden über das ich auch Sozialkontakte pflege.
Hast du für dich eine Regelung für den Umgang mit Handy und/oder Sozialen Medien? Oder fährst du da sowieso schon eine ganz gute Linie?

Herbstmüdigkeit
Sobald es abends früher dunkel und morgens später hell wird, setzt bei mir die große Abendmüdigkeit ein. Finde ich immer total nervig. Deshalb bin ich bis vor einiger Zeit im Herbst/Winter sogar noch früher aufgestanden, um mehr vom Tag zu haben. Ich liebe meine Zeit am Morgen, in der noch niemand wach ist und ich einfach für mich sein kann. Allerdings muss ich sie nicht unbedingt in der kalten Jahreszeit ausdehnen, nur weil ich abends früher müde bin und mir dann dort wieder Zeit flöten geht.
Dass unser Körper im Herbst / Winter mehr Schlaf fordert hat seinen Grund. Das Immunsystem muss mehr arbeiten und das ist anstrengend. Verwehren wir dem Körper also den Schlaf, schwächen wir auch unser Immunsystem. Ich kenne das vor allem aus der Zeit, als die Kinder noch kleiner waren, gestillt werden mussten oder dann, wenn nachts Bettwäsche gewechselt werden muss, weil ein Kind sich übergeben musste. Zack, war ich krank. Die Umstellung auf mehr Schlaf hat vor allem in meinem Kopf stattgefunden. Nicht immer ist es möglich, aber ich versuche so gut wie möglich mindestens 7 Stunden erholsam zu schlafen. Und ich habe das Gefühl, dass ich dadurch gestärkter durch den Herbst gehe, als noch im letzten Jahr und verfüge tagsüber über so viel mehr Energie, dass ich trotzdem alles unterbringe, obwohl dafür weniger Zeitraum übrig ist.
Wie ist es bei dir? Achtest du auf ausreichend Schlaf? Hast du gute Schlafroutinen oder liegst du nachts oft wach und bist morgens erschöpft?

Wetter und Routinen
Ich mag den Herbst am liebsten sonnig und kalt, gerne frostig in der Nacht und neblig am Morgen. Aber auch trüb und nass, um mich dann Zuhause mit einem Buch einzukuscheln. An der Arbeit habe ich schon ordentlich gefroren, aber meine Schlechtwetterkleidung wird in jedem Jahr besser und die Heizungsluft in den Innenräumen ist ja auch nicht das gelbe vom Ei. Aktuell müssen wir noch neue Routinen für die Zeit draußen entwickeln. Den Kindern kommt der Garten nun nicht mehr so verlockend vor wie im Sommer, aber zumindest die windigen Tage haben durchs Drachen steigen nun schon einen ganz eigenen Reiz bekommen. Täglich draußen sein ist für mich ein absolutes Muss, um mich wohlzufühlen.

Im November...
...schließe ich nach 1,5 Jahren meine Weiterbildung als Reittherapeutin ab. Aktuell sitze ich an meiner Abschlussarbeit, die etwa 30 Seiten umfasst. Leider bin ich noch nicht so weit wie ich sein wollte, aber zum Glück noch alles im Rahmen. Danach bin ich dann also eine echte Reittherapeutin. Mit Zertifikat, auf das ich dann zwar noch einige Wochen warten muss, das ich mir aber definitiv aufhängen werde, denn es ist ein Ziel auf das ich lange hingearbeitet habe und das nicht nur einfach mit lernen, sondern mit dem Überwinden von vielen Hürden und auch Ängsten einhergeht. Ich bin sehr gewachsen an der Weiterbildung und konnte mich mit vielen tollen Frauen vernetzen, wofür ich sehr dankbar bin.
...ist eins meiner liebsten Kinderfeste. St. Martinsumzug (eigentlich kein Kinderfest, aber das ist nun mal daraus geworden). Vermutlich weil ich viele positive Emotionen damit verknüpfe. Früher bin ich selbst als St. Martin durch den Ort geritten mit meinem tapferen Pferd, denn Lautstärke und die vielen Lichter sind nicht gerade vertrauenswürdig und erschweren dem Pferd die Wahrnehmung. Ich habe nichts dagegen, wenn der St. Martins Umzug daher ohne Pferd stattfindet. Trotzdem überkommt mich ein behütetes und wohliges Gefühl, wenn all die Lichter, die auch Hoffnung versprechen, durch die Straßen ziehen.
Hoffnung ist etwas, das ich mir für den November ganz arg wünsche. Die aktuelle politische Lage lässt mich erschauern. Es bedrückt mich sehr mit welchem Hass aufeinander losgegangen wird und ich kann nur immer wieder sagen, dass dies vor der eigenen Haustür, im eigenen Umfeld, mit der Erziehung der Kinder anfängt und wir da alle in unsere Verantwortung treten sollten. Jede*r hat die Möglichkeit im kleinen etwas zu tun. Bildung, Aufklärung, Empathie.
Worauf freust du dich im November? Was möchtest du angehen? Was verändern? Was loslassen?

Vorweihnachtszeit und Adventskalender
In diesem Jahr bin ich schon im Oktober in weihnachtlicher Stimmung. Ich glaube auch, weil der Wunsch nach Frieden, nach Ruhe und Besinnlichkeit so groß ist. Für uns wird es ein besonderes Weihnachten, denn wir werden es zum ersten Mal nicht mit der Großfamilie, sondern an unserem Lieblingsort verbringen. Mein Mann hat schon einige tolle, aber auch verrückte Ideen, wie wir Weihnachten gestalten können.
Im letzten Jahr habe ich gemeinsam mit Clarissa, die mich immer mit ihrem Naturpädagogischen Wissen unterstützt, einen digitalen Adventskalender gestaltet. Rund um die Themen Natur und Selbstfürsorge haben wir 24 Texte, Anleitungen, Ideen per Whats App Broadcast rausgeschickt, um die Vorweihnachtszeit zu gestalten.
Auch in diesem Jahr wird es wieder einen digitalen Adventskalender geben und wir freuen uns, wenn ihr dabei seid.
Copyright: Text & Fotos 2023, Nanni Eppner
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